Zahnunfall – Zahntraumatologie
Zahnunfall heißt nicht Zahnverlust
Zahnunfälle bei sportlichen Aktivitäten sind keine Seltenheit. Ein lockerer, beschädigter oder herausgebrochenen Zahn kann die Folge sein. Häufig sind Kinder betroffen. Beachtet man einige Grundregeln, vermag es die moderne Zahnmedizin heute, verletzte oder herausgebrochene Zähne zu retten.
Schnelle Hilfe erleichtert die spätere Zahnbehandlung
Bei Zahnverletzungen ist schnelle Hilfe wichtig. Der Schutz des verletzten oder ausgeschlagenen Zahns muss das Ziel aller Bemühungen sein. An der Zahnwurzel sitzen empfindliche Zellen, die schnell austrocknen und absterben. Sind zu viele Zellen abgestorben, kann der herausgebrochene Zahn später nicht replantiert werden. Wenn möglich sollte nach einem Unfall die Mundhöhle untersucht werden. Dabei sollte der Untersuchende keine Finger in den Mund des Verletzten stecken, um keine Bakterien oder Viren einzuschleusen. Sind ein oder mehrere Zähne betroffen, sollte schnellstmöglich ein Zahnarzt oder eine Zahnklinik aufgesucht werden. Der verletzte Zahn sollte nicht mit der Zunge berührt oder bewegt werden. Kühlung lindert Schwellungen und erleichtert die spätere Zahnbehandlung.
Ausgeschlagene Zähne richtig transportieren
Insbesondere bei kleinen Kindern sollte verhindert werden, dass der oder die Zähne verschluckt werden. Ausgeschlagene Zähne sollten niemals an der empfindlichen Zahnwurzel, sondern nur an der Zahnkrone berührt werden. Ein verschmutzter Zahn darf nicht gereinigt oder desinfiziert werden. Entscheidend ist, dass ausgeschlagene Zähne richtig gelagert werden, um die Zellen an der Zahnwurzel zu schützen. Optimal ist die Lagerung des Zahns in einer Zahnrettungsbox. In der Box befindet sich eine Nährlösung, welche die Zahnwurzel versorgt. Gerade bei Sportarten mit erhöhtem Risiko eines Zahnunfalls wie etwa Hockey oder Eishockey sollte eine Zahnrettungsbox Bestandteil des Erste-Hilfe-Kastens sein.
In der Mundhöhle sollten ausgeschlagene Zähne nicht verbleiben. Denn hier besteht die Gefahr, dass der Zahn verschluckt wird. Steht keine Zahnrettungsbox zur Verfügung, sollte der Zahn in H-Milch oder im Mundspeichel des Verletzten in einem möglichst sauberen Gefäß transportiert werden. Bei Anwendung dieser Grundregeln ist ein Zahnunfall kein Grund zur Panik: Zahnärzte können einen ausgeschlagenen Zahn meist wieder einsetzen und dem Patienten bleibt ein aufwendiger Zahnersatz erspart. Milchzähne werden in der Regel nicht replantiert. Stattdessen setzt der Zahnarzt einen Zahnersatz ein, bis der bleibende Zahn hervortritt. Viel wirksamer als eine Zahnrettungsbox oder H-Milch schützt bei einem Zahnunfall aber ein vom Zahnarzt angefertigter Multilayer-Zahnschutz. Ein solcher Schutz hat noch einen weiteren Vorteil: Er tut nicht weh.
Bei einer Verletzung der Zähne stehen wir im Rahmen unserer Sprechstundenzeiten, gerne auch spontan, zur Verfügung. Wir bieten die Notversorgung bei abgebrochenen Zähnen, Unfällen, verlorenen Füllungen oder anderen Notfällen .
Gerne beraten wir Sie über einen individuell angefertigten Sportschutz, um schwerwiegenden Verletzungen vorzubeugen. Vereinbaren Sie einen Termin in unserer Zahnarztpraxis.